Gemeindereferent Olav Lutz Lügen gestraft

LANA – Der Gemeinderat von Lana hat auf seiner Sitzung vom 26.09.2013 den Beschlussantrag der Süd-Tiroler Freiheit zur getrennten Sammlung von Getränkekartons (Tetra Pak) im Wertstoffhof mehrheitlich abgelehnt. Dies obwohl jede Gemeindeverwaltung darum bemüht sein sollte, die nicht verwertbare Restabfallmenge zu reduzieren und die Verwertungsquote aller Wertstoffe zu erhöhen.

Die Hauptschuld lag vor allem an der ablehnenden Haltung des Umweltreferenten Olav Lutz, welcher u.a. behauptet hatte, dass ungewaschene Tetra Paks einen schlechten Geruch bilden könnten (als wäre das bei ungewaschenen Glasflaschen und Blechdosen nicht genauso) und dass „das Material durch halb Europa transportiert wird (Ökobilanz lässt grüßen)“.

Richard Andergassen, Gemeinderat der Süd-Tiroler Freiheit, hat von Anfang an am Wahrheitsgehalt letzterer Aussage von Olav Lutz gezweifelt und eine entsprechende Anfrage an die Gemeindeverwaltung gerichtet. Nun ist die Antwort eingetroffen, mit welcher Olav Lutz sich selbst der Lüge straft.

Frage 1.) Wo genau erfolgt derzeit die Verarbeitung von Papier, Karton, Glas, Blech, Plastik und Altöl, das im Wertstoffhof in Lana gesammelt wird?

Antwort Olav Lutz: Die Verarbeitung der Materialien Papier, Karton, Glas, Dosen, Plastikflaschen, welche im Wertstoffhof in Lana gesammelt werden, erfolgen in einem ersten Schritt am Wertstoffzwischenlager der Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt in den Tisner Auen in Niederlana. Dort wird das Material einer Qualitätskontrolle unterzogen und allfällige grobe Verunreinigungen aussortiert. In weiterer Folge wird das Material von den mit der Bezirksgemeinschaft konventionierten Betrieben des Conai abtransportiert. Die Bestimmungsorte sind derzeit die folgenden:

  • Papier: Fa. Ave in Eppan und Neumarkt, BZ – Entfernung von Lana: ca. 20 Km
  • Karton: Fa. Zar, Villa Lagarina, TN – Entfernung von Lana: ca. 96 Km
  • Glas: Fa. Macoglass, Antegnagte, BS – Entfernung von Lana: ca. 250 Km
  • Dosen: Fa. Riciclatrentina in Lavis, TN – Entfernung von Lana: ca. 70 Km
  • Plastikflaschen: Fa . Csp Group, Cadelbosco di Sopra , RE – Entfernung: ca. 260 Km

Was das Altöl betrifft, muss zwischen Altöl mineralischer Herkunft und Altöl pflanzlicher Herkunft unterschieden werden, welches über folgende Firmen entsorgt wird:

  • Altöl mineralisch: Fa. Santini aus Bozen – Entfernung von Lana: ca. 25 Km
  • Altöl aus pflanzlicher Herkunft: Fa. Dabringer aus Brixen – Entfernung von Lana: ca. 75 Km

Frage 2.) Wo würde die Verarbeitung der „Tetra Paks“ durch Tetra Pak Italia und dem Comieco (staatliche Genossenschaft für Wiederverwertung von Verpackungen aus Zellulose) erfolgen?

Die am nächsten liegende Firma, welche den Verbundwerkstoff Tetra Pack verarbeiten kann, ist die Firma Saci in Verona – Entfernung von Lana: ca. 175 Km Eine weitere Anlage, an welcher der Verbundwerkstoff Tetra Pack verarbeiten kann, ist die Cartiera Lucchese Spa, Borgo a Mozzano, LU – Entfernung von Lana: ca. 450 Km. Für den Abtransport des Materials ist weiters zu bedenken, dass die Tetra Pack Behälter allesamt zu Ballen zu ca. 1000 kg gepresst werden müssen.

Olav Lutz hat damit selbst bestätigt, dass z.B. Glas und Plastikflaschen einen weiteren Transportweg haben als Tetrapaks. Dass letztere durch halb Europa transportiert würden, ist schlicht und einfach gelogen!

2013-11-17-Olav-Lutz

Lügen haben kurze Beine, Sie dürfen sich wieder setzen Herr Lutz! – Foto: © www.facebook.com

 

Auf der Gemeinderatssitzung vom 13.11.2013 hat Gemeinderat Richard Andergassen auf diesen Umstand hingewiesen. Einziges Gegenargument zur getrennten Sammlung von ausgewaschenen Tetrapaks war dann nur mehr „die Tetrapaks könnten Ratten anziehen“ (sic!). „Wenn Blechdosen, Plastikflaschen usw. keine Ratten anziehen, dann werden dies Tetrapaks auch nicht tun“, ist Gemeinderat Andergassen überzeugt. Die Gemeindeverwaltung von Lana weigert sich – wie halt so oft – einen Beschlussantrag der Opposition anzunehmen, nur will man das nicht sagen…

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