Rücktritt des Stellenleiters der Gemeindepolizei gefordert

LANA – In der Polizeistube der Gemeinde Lana brodelt es – die gesamte Belegschaft der Dienststelle Gemeindepolizei von Lana hat jüngst den Rücktritt ihres Stellenleiters Walter Egger gefordert. Ihm werden unorthodoxe Führungsmethoden vorgeworfen. Dies geht aus einem Protestschreiben an Bürgermeister Harald Stauder hervor. Bereits am 26. November 2014 habe es eine Mitarbeiterbesprechung gegeben, wo ein Neustart, was die Position des Stellenleiters betrifft, verlangt worden ist. Dabei soll Stellenleiter Walter Egger dann auch seinen Rücktritt angeboten und erklärt haben, dass er mit seiner Aufgabe überfordert sei.

Ebenso wurden schwere Anschuldigungen gegen ihn erhoben – das Protestschreiben der Uniformierten ist harter Tobak, wörtlich heißt es darin:

„Von Seiten der Mitarbeiter der Gemeindepolizei wurde beanstandet, dass der Stellenleiter gewisse Voraussetzungen braucht, wie zb. Schulausbildung, Fähigkeit der Koordinierung der Mitarbeiter sowie vollständiger und richtiger Informationsaustausch. Es wurde ein Neustart verlangt, was die Position des Stellenleiters betrifft. Dies wurde von keinem der Anwesenden widerlegt. Herr Gaio hat seinen Rücktritt als Stellvertreter angeboten falls dies erwünscht sei. Herr Egger hingegen hat seinen Rücktritt angeboten und erklärt, dass er mit seiner Aufgabe als Stellenleiter überfordert ist. Das Verhalten von Herrn Egger wird beanstandet, da Mitarbeiter regelmäßig (bei deren Abwesenheit) beschimpft, verleumdet und beleidigt werden. Des weiteren wird auch die Gemeindeverwaltung geschädigt, da Herr Egger Aussagen tätigt wie zb. : „In dieser Gemeinde muss man nur lügen und stehlen um der Gute zu sein“. Diese Aussagen wurden von keinem der Anwesenden widerlegt. Weiters wurde auch gesagt, dass es nicht möglich ist mit Herrn Egger im Büro zusammenzuarbeiten und dass es ein Wunder ist, dass Herr Gaio dies so lange geschafft hat. Auch wurde klar zum Ausdruck gebracht, dass kein Mitarbeiter das Amt des Stellvertreters übernehmen kann, solange Herr Egger als Stellenleiter fungiert. Diese Aussagen wurden von keinem der Anwesenden widerlegt.“

Das Schreiben wurde am 12.12.2014 im Gemeindeamt protokolliert und von sechs Mitarbeitern der Lananer Gemeindepolizei unterzeichnet.

2014-11-26-Brief-Gemeindepolizei-Lana

Gemeinderat Richard Andergassen (Süd-Tiroler Freiheit) hatte bereits am 28. November 2014 eine Anfrage hinsichtlich eines Disziplinarverfahrens gegen Oberinspektor Walter Egger eingereicht. Bürgermeister Harald Stauder hatte am 18. Dezember 2014 darauf geantwortet und mitgeteilt, dass „der Gemeinde Lana keine Umstände vorliegen, welche die Einleitung eines Disziplinarverfahrens erforderlich machen würden“.

„Am besten gar nichts tun, so lassen sich die Probleme am einfachsten ignorieren. Vogel-Strauß- Politik für Fortgeschrittene“, meint Gemeinderat Andergassen. „In einer Zeit, wo Einbrüche und Gewaltdelikte an der Tagesordnung stehen, ist ein solches Vorgehen des Bürgermeisters unverantwortlich. Hier wäre zum Schutz der Bürger sofortiger Handlungsbedarf notwendig!“, so Richard Andergassen und schließt mit dem Hinweis: „Zum Glück stehen im Mai Neuwahlen des Gemeinderats an – es liegt nun an den Wählern, ob sie einer dermaßen untätigen und hilflosen Gemeindeverwaltung weiterhin das Vertrauen schenkt“.

In der heutigen Ausgabe (26.02.2015, S. 14) der Neuen Südtiroler Tageszeitung ist ein ausführlicher Bericht dazu erschienen

NSTZ_2015_02_26 Stunk auf dem Revier

Anfrage-BM-Stauder-Walter-Egger

Antwort-BM-Stauder-Walter-Egger

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